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Wache Regattabahn, Einsatz

Kanu WM 2023

Veröffentlicht: 01.09.2023
Autor: Eileen Knoßalla

91 Nationen und 10 Rettungsboote

Welt-Topp-Athleten auf dem Wasser
Standing Ovations für DLRG-Einsätze

An neun Tagen, vom 19.08. bis 27.08.2023, fanden auf der Duisburger Regattabahn die „Kanu-Rennsport- und Para-Kanu-Weltmeisterschaften“ statt. Nicht Behinderte sowie körperlich und/oder geistig behinderte Sportler*innen aus 91(!) Nationen boten Spitzenleistungen. Die ersten vier Tage dienten dem Training, dann begannen die eigentlichen Wettkämpfe.

Aufgabe der DLRG war die Gewährleistung der Sicherheit am und auf dem Wasser. Besondere Anforderungen stellten die Para-Kanuten*innen dar. Die zusätzlich angebrachten Ausleger an den Kanadiern erschwerten die Bergungen. Außerdem wurden, je nach Behinderung, die Sportler*innen in ihren Booten festgeschnallt bzw. festgegurtet oder mit Klettverschlüssen umfangreich stabilisiert. Wegen dieser Komplikationen konnten viele der Sportler*innen keine Rettungsweste tragen bzw. verzichteten bei den Rennen ganz darauf …

Wachleiter Christian Badzung und seiner Stellvertreterin Marie-Cristin Balters war sofort klar, dass sie diese Veranstaltung nicht alleine mit ihren Wachgängern*innen bewältigen konnten. Hilfe erhielten sie von den benachbarten Ortsgruppen und Bezirken quer durch den Landesverband Nordrhein. Zwischen 25 und 40 qualifizierte Rettungsschwimmer*innen, Sanitäter*innen und Bootsführer*innen waren täglich im Einsatz.

Diese brachten auch benötigtes Equipment mit. So standen insgesamt 3 Einsatz-KFZ und 10 Motorrettungsboote zur Verfügung.

Und Jede*r und Alles wurde gebraucht: 15 Kenterungen, bei denen die Sportler*innen aus dem Wasser geborgen werden mussten sowie 7 einfachere Hilfeleistungen mussten bewältigt werden. Und das vor zahllosen Kameras, die jede Aktion im Großformat aufzeichneten und in die ganze Welt ausstrahlten.

Beispielhafte Einsätze

Die Retter brauchten Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl, denn sie durften nicht zu früh Hilfe leisten. Hätte der Sportler es alleine wieder ins Boot geschafft, wäre er disqualifiziert worden, hätten die Retter auch nur minimal geholfen.

Ein weiteres Handicap stellte die Ziellinie dar. Sie durfte keinesfalls mit den Motorbooten überfahren werden. Andernfalls hätte entweder das Boot Schaden genommen oder die Zielanlage wäre ausgefallen, was zum Abbruch der Weltmeisterschaft geführt hätte. Dabei passierten in diesem Bereich die meisten Kenterungen. Die Sportler*innen mobilisierten dort die letzten Kraftreserven und versuchten, Zentimeter vor dem Ziel mit einer heftigen Gewichtsverlagerung noch Sekundenbruchteile gutzumachen.

Von einem Rettungseinsatz (Bild) berichtet Rettungsschwimmerin Leandra Wolf: „Anfangs war nicht klar, ob sich die Kanutin nicht unter Wasser befand. Ich bereitete mich darauf vor, tauchen zu müssen. Gott sei Dank bemerkten wir beim Näherkommen, dass die Kanutin sich noch ans Boot klammerte. Ihr weißes Hijab (Kopftuch) hatte sich nicht von dem weißen Bootsrumpf abgehoben! Trotz des glimpflichen Ende des Einsatzes fühlte ich mich bei dem Gedanken daran noch Tage später geflasht.“

Einsatz mit Ansage: Rettungsschwimmer Lukas Elles musste bei den Finalläufen ins Wasser: „Uns war bekannt, dass eine Sportlerin unter epileptischen Anfällen leidet und das diese besonders bei übermäßiger Anstrengung auftreten. Wir besprachen, wie wir vorgehen wollten, wenn es zu solchem Fall kommen sollte. Wir entschieden, kein Risiko einzugehen und dass einer von uns die Sportlerin im Wasser stabilisieren sollte. Und tatsächlich passierte es dann direkt nach dem Zieleinlauf: Die Kanutin stürzte aus ihrem Kajak. Wir waren in kürzester Zeit mit unserem Motorrettungsboot an der Einsatzstelle und ich sprang neben ihr ins Wasser, bekam sie auch sofort zu fassen und löste dann meine Rettungsweste aus.“ Die Bergung war dann oft geübte Routine, Teamarbeit. Glücklicherweise lösten sich die Krämpfe relativ schnell noch auf dem Weg zum Ufer. An Land wurde die Sportlerin dem Regattaarzt und seiner Crew übergeben. Und Lukas wurde, eingepackt in eine Rettungsdecke, zur Wache begleitet. Zu den Langstrecken war er dann wieder an Bord seines Rettungsbootes.

Von den Zuschauenden gab es mehrmals spontanen und heftigen Beifall für die professionelle Abwicklung der Einsätze.

Zusammenarbeit und Motivation

Die ehrenamtliche Arbeit der Aktiven ist also nicht ganz ungefährlich. Und findet nicht nur bei angenehmen Wetter statt. Das Alter der aktiven Helfer*innen lag zwischen 16 und 72 Jahren. Die Arbeitszeiten sind lang, die Pausenzeiten knapp. Wie schafft man es, so viele Menschen, die sich zum Teil vorher noch nie gesehen hatten, unentgeltlich zur Mitarbeit zu motivieren? Gefragt dazu wurden verschiedene Gründe genannt. Alle tragen bestimmt das Gen "Helfen" in sich. Die selben Ziele zu haben und ein wertschätzender Umgang miteinander fördert ebenfalls die Harmonie innerhalb der Crew. Eine "Flache Hierarchie" wenn man so sagen will, tut ihr übriges.

Außerdem setzt die Wache auf junge Familien, die ihre Kinder mitbringen können. Die Wechselmannschaften und mitgebrachte Omas und Opas geben die Babysitter während Mama und Papa auf den Booten Dienst tun.

Rahmenbedingungen

Das Wetter spielte glücklicherweise meist mit. Überwiegend war es eher zu heiß. So gehörten dann reichlich Mineralwasser, Sonnencreme und Kopfbedeckung zur Standardausrüstung. Allerdings brachten die kurzen Unwetter am Freitag und Sonntag den minutiös geplanten Ablauf mit heftigen Böen, Starkregen und Gewitter durcheinander. Das Wasser, von oben, stand den Helfern*innen bis zu den Knöcheln ... in den Booten. Obwohl sich die Gewitter direkt über der Regattabahn entluden, unterbrach der Veranstalter jeweils nur sehr kurz die Veranstaltung. „Äußerst grenzwertig“ fanden die DLRGler übereinstimmend dieses Vorgehen.

Traurig stimmten die eher geringen Zuschauerzahlen. Vielleicht lag es am Wetter oder an den hohen Eintrittspreisen, dass die Tribüne bei weitem nicht ausgelastet war. Mehr Zuschauende hätte die Veranstaltung auf jeden Fall verdient. Bei den Anwesenden aus vielen verschiedenen Ländern herrschte dafür eine um so ausgelassenere Stimmung. Mit Trommeln und Vuvuzelas wurden die Sportler*innen lautstark angefeuert. Eine fast perfekte Organisation tat ihr Übriges. Superstimmung bei Ausrichtenden und allen Teilnehmenden aus 91 Staaten dieser Erde! Sport verbindet!

Superstimmung auch bei allen DLRG-Helfern und Helferinnen: Beim nächsten Mal werden alle 

wieder mit dabei sein an der Regattabahn!

Chapeau und Daumen hoch!

Interesse an der Mitarbeit auf der Station an der Regattabahn? Ansprechpartner sind Wachleiter Christian Badzung oder seine Stellvertreterin Marie-Cristin Balters

Christian: 0173 8511800

Marie-Cristin: 0160 94974177

Dieser Beitrag entstand in enger Zusammenarbeit mit den Aktiven der Wache Regattabahn. Danke für Eure Hilfe! An diesem Artikel - und überhaupt!

Wolfgang Worm

Zum Transport von Mannschaften und Material benötigen die Duisburger Ehrenamtler dringend einen Ersatz für ihren 21 Jahre alten Transit, der leider nicht mehr zuverlässig funktioniert. Um Spenden wird gebeten an:

DLRG Ortsgruppe Duisburg

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Sparkasse Duisburg, BIC DUISDE33XXX

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